Sie leben in Deutschland und arbeiten in der Schweiz? Dann haben Sie als Grenzgänger die Wahl bezüglich Ihrer Krankenkasse. Entweder Sie können weiterhin freiwillig in der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland versichert bleiben. Oder Sie nutzen Ihr Wahlrecht als Arbeitnehmer in der Schweiz. Der Verbleib in der deutschen GKV kann unter verschiedenen Gesichtspunkten für Schweizer Grenzgänger sinnvoll sein. Beispielsweise wenn Sie ein eher geringes Einkommen erzielen oder Ihre Familie in der Krankenkasse voll mitversichern müssen.
Wir zeigen Ihnen, wann sich die gesetzliche Krankenversicherung als Grenzgänger lohnt und wann Sie vielleicht doch über eines der beiden anderen Modelle – die private Krankenversicherung oder die schweizer Krankenversicherung nach KVG – nachdenken sollten.
Um eine fundierte Entscheidung für eine gesetzliche Krankenkasse treffen zu können, sollten Sie sich vorab genau informieren und überlegen, was Ihnen bei Ihrer Versicherung als Grenzgänger wichtig ist. Grundsätzlich sollten Sie vor der Entscheidung für eine GKV folgende Fragen stellen:
Die Antworten auf diese Fragen sind richtungsweisend, denn danach richtet sich die Entscheidung für Ihre Krankenversicherung als Grenzgänger. Sie können anfangs nur einmal zwischen den drei unterschiedlichen Modellen zur Krankenversicherung wählen. Dafür ist es wichtig, die einzelnen GKV- Modelle und Ihre Vor- und Nachteile zu verstehen.
Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) basiert auf zwei wichtigen Prinzipien:
Diese sogenannten Strukturprinzipien machen die gesetzliche Krankenversicherung für Schweizer Grenzgänger auf den ersten Blick sehr attraktiv. Dazu kommen noch weitere Vorteile. Jedoch gibt es gerade für Grenzgänger auch einige wichtige Aspekte, die gegen die Wahl der GKV sprechen.
AOK, Techniker oder DAK? In Deutschland gibt es zahlreiche Krankenkassen, bei denen Sie sich als Grenzgänger gesetzlich versichern lassen können. Für welche Krankenkasse Sie sich entscheiden, können Sie auch als Grenzgänger frei bestimmen. Sie haben auch die Möglichkeit den Anbieter der Krankenversicherung zu wechseln. Ein Vergleich der gesetzlichen Versicherer lohnt sich also. Denn auch wenn alle auf den beiden Strukturprinzipien basieren, unterscheiden sie sich sowohl in den Leistungen als auch im monatlichen Beitrag zur Versicherung in einigen Punkten.
In der Grundabsicherung unterscheiden sich die Leistungen der gesetzlichen Kassen wenig, da sie strengen Vorgaben folgen. Sie sind im Sozialgesetzbuch (SGB), Buch fünf (V), genau definiert. Dennoch gibt es Feinheiten, die den einen oder anderen Unterschied für Versicherungsnehmer machen. Welche Leistungen eine Krankenkasse zusätzlich übernimmt (Satzungsleitungen) kann sie selbst entscheiden. Darum haben sich einige Spezialisierungen herausgebildet.
Wenn Sie ein besonderes Interesse an alternativen Heilmethoden haben, gibt es beispielsweise gesetzliche Krankenkassen für Grenzgänger, die diesen Bedarf in ihren Satzungsleitungen mitabdecken. Auch bei den Zuschüssen für eine professionelle Zahnreinigung gibt es von Kasse zu Kasse Unterschiede. Daher sollten sich die Leistungskataloge der verschiedenen gesetzlichen Krankenkassen für Grenzgänger immer ganz genau ansehen und abwägen, welcher Anbieter zu Ihnen passt.
Bestimmte Leistungen, die Ihre Krankenkasse nicht anbietet, die Ihnen aber wichtig sind, können Sie bei Bedarf über private Zusatzversicherungen abdecken. Dazu zählen unter anderem:
Die grundsätzlichen Leistungen, die eine gesetzliche Krankenversicherung für Grenzgänger abdecken muss sind wie gesagt vorgeschrieben. Dennoch sind die Beiträge zur GKV nicht immer gleich hoch. Das liegt daran, dass sie sich aus zwei Komponenten zusammensetzen:
Den Zusatzbeitrag können die gesetzlichen Krankenkassen selbst festlegen. Er bewegt sich zwischen 0,9 Prozent und 2,2 Prozent vom Bruttogehalt (Stand 2024).
Die Beitragsbemessungsgrenze schützt Sie zwar davor, dass Sie GKV-Beiträge in unbegrenzter Höhe zahlen müssen. Die Differenz kann aber von Krankenkasse zu Krankenkasse dennoch beträchtlich sein.
Denken Sie auch daran, dass es keinen Arbeitgeberanteil in der gesetzlichen Krankenversicherung für Grenzgänger gibt. Sie müssen die monatlichen Beiträge Ihrer Versicherung zu 100 Prozent selbst schultern. Umso mehr lohnt sich ein detaillierter Vergleich der Versicherer.
Wichtig zu wissen: Die GKV für Grenzgänger ist aus unserer Sicht nur für einen kleinen Personenkreis sinnvoll. In den meisten Fällen ist die Entscheidung für die Krankenversicherung nach KVG die bessere Wahl. Wir helfen Ihnen dabei gerne.