Bankkonto für Grenzgänger in die Schweiz
Deutschland oder Schweiz – Wo finden Sie das beste Girokonto für Grenzgänger?
Benötigen Sie als Grenzgänger zwingend ein Bankkonto in der Schweiz? Nicht unbedingt. Ihr Arbeitgeber kann Ihr Gehalt auch direkt auf ein Konto in Deutschland überweisen. Allerdings sollten Sie nicht pauschal diese Variante wählen. Wir zeigen Ihnen die Vor- und Nachteile eines Grenzgänger-Kontos in der Schweiz beziehungsweise in Deutschland.
GIROKONTO IN DER SCHWEIZ
Positive Aspekte
- Direkte Gehaltszahlung in CHF möglich
- Gehalt wird in CHF ausgezahlt
- Wechsel in EUR / Überweisung nach Deutschland auf Ihren Wunsch bei gutem Wechselkurs möglich
- Je ein Konto für Überweisungen in der Schweiz und in Deutschland
GIROKONTO IN DEUTSCHLAND
Positive Aspekte
- Direkte Gehaltszahlung in EUR möglich
- Keine Kosten für Überweisungen in Deutschland
Negative Aspekte
- Hohe Zusatzgebühren für Konto in der Schweiz
- Kosten für Überweisungen nach Deutschland (1,- bis 8,- CHF)
- Kreditkarte nur mit Kaution in Höhe des Limits
- nicht jede Bank antizipiert Grenzgänger
Negative Aspekte
- Gehalt wird direkt in EUR zum Tageskurs gewechselt (evtl. schlechter Kurs)
- Kosten für Überweisungen in die Schweiz (4,- EUR)
Kontogebühren für Grenzgänger beim Girokonto
Egal ob bei einer Bank in Deutschland oder der Schweiz – als Grenzgänger fallen für das Girokonto Kontoführungsgebühren an. Dabei ist die Spanne zwischen den verschiedenen Banken enorm und ein ausführlicher Vergleich der Konditionen lohnt sich.
Das Konto in Deutschland bei einer Sparkasse oder Volksbank kostet relativ konstant zwischen 5,50 und 7,50 Euro pro Monat. Dazu kommen jährliche Kartengebühren für die EC-Karte von rund 10 Euro und meist ein Eigenbehalt bei Wechsel von CHF in Euro. In diesem Modell wird die Gehaltszahlung auch automatisch am Tag der Überweisung von CHF in Euro gewechselt. Das führt unter Umständen zu schlechteren Wechselkursen.
Bei den Schweizer Banken ist es zunächst einmal nicht sicher, ob Sie als Grenzgänger überhaupt ein Konto bekommen. Manche Institute lehnen mittlerweile Pendler mit Wohnsitz außerhalb der Schweiz ab.
Bei den Zusatzgebühren gibt es dann auch einige Unterschiede. Generell sind 25 CHF pro Monat (300 CHF/Jahr) eine normale Gebühr für die Kontoführung. Es gibt aber auch Ausnahmen, die teilweise abhängig vom Kontostand sowie dem monatlichen Gehaltseingang sind.
Bei der UBS bspw. gibt es -je nach Region- ab einem Kontostand von über 10.000 CHF das Konto für 13 CHF pro Monat. Das Bankinstitut unterscheidet dabei, ob das reine Online-Banking genutzt wird. Wer seine Buchungen nur online tätigt und „auf Papier verzichtet“, zahlt weniger. Dann kostet das Bankkonto lediglich 8 CHF im Monat.
Bei der AKB gibt es ebenfalls ein günstiges 4 CHF Angebot. Die Kantonalbanken sind sehr unterschiedlich. Manchen lehnen Grenzgänger rigoros ab, bei anderen betragen die Gebühren zwischen 8 und 10 CHF pro Monat. Damit nun beinahe überhaupt keine Empfehlung ausgesprochen werden kann, handeln die Schweizer Banken auch nicht immer gleich, sondern in Abhängigkeit vom Kunden, seiner Situation und dem Kanton. Aus diesem Grund bleibt nur ein individueller Vergleich.
Die Plattform www.moneyland.ch bietet hierbei Hilfe.
Zusatzkosten bei der Kontoführung
Die Kosten eines Girokontos bestehen nicht allein aus der Kontoführungsgebühr. Bei der Auswahl des passenden Kontos sollten Sie die weiteren Gebühren und Kosten beachten. Als Grenzgänger in die Schweiz sind hierbei die Kosten für den Einsatz von Karten und die Bargeldabhebungen im Ausland interessant. Gebühren fallen in diesen Bereichen an:
- Kontoführungskosten
- Kosten für Kontoauszüge
- Zahlungsverkehr
- Zahlungsverkehr Ausland
- Kartengebühr EC / Debit / Kredit
- Bargeldabhebung
- Bargeldabhebung Ausland
- Kartenzahlung
- Kartenzahlung Ausland
Zusatzkosten fallen sowohl bei deutschen als auch bei schweizer Banken an. Eine Überweisung von einem deutschen Konto auf eine Schweizer IBAN kostet je nach Modell 4 Euro. Die Überweisung von der Schweiz nach Deutschland rangieren von kostenlos bis zu 8 Franken pro Überweisung. Dabei sind Online-Überweisungen regelmäßig günstiger als Überweisungen ohne IBAN mit einem Überweisungsschein oder per Telefon.
Kostenlose Girokonten und Kreditkarten in Deutschland
In Deutschland gibt es eine ganze Reihe kostenloser Girokonten. Dabei gibt es unterschiedliche Kontenmodelle. Einige Anbieter koppeln das gebührenfreie Girokonto an das Lebensalter des Kontoinhabers, andere Institute fordern einen monatlichen Geldeingang bzw. Gehaltseingang, damit das Konto kostenlos bleibt.
Selbst wenn Sie das normale Gehaltskonto in der Schweiz haben, empfiehlt sich ein deutsches Girokonto mit kostenloser Kreditkarte. Sie bleiben so flexibel und können Geld in Euro sowie in Franken auf verschiedenen Konten sparen und auf einen günstigen Wechselkurs warten.
Für Grenzgänger ist vor allem die Kombination aus kostenlosem Girokonto und kostenloser Kreditkarte reizvoll. Insbesondere dann, wenn bei dem Kontenmodell die Zahlung und Bargeldabhebung in der Schweiz kostenlos mit angeboten wird. Hier müssen Sie schon etwas genauer hinschauen, welche Leistungen und Preise welche Bank beinhaltet.
Die recht junge Online Bank Vivid bietet Ihnen als Grenzgänger sehr gute Konditionen. Diese bietet zwei Tarife an: In dem kleineren Tarif "Vivid Standard" ist das Girokonto kostenlos. Ebenso enthält dieser Tarif das "Travel Pocket", mit welchem das Bezahlen in Schweizer Franken möglich ist. Bargeldabhebungen sind mit dem kleinen Tarif mit bis zu 200 Euro und im großen Tarif (Vivid Premium) mit bis zu 1.000 Euro pro Monat kostenlos. Im Tarif Vivid Premium erhalten Sie einen größeren Leistungsumfang und können z.B. kostenlos unbegrenzte Trades beziehen.
Anbieter | N26 | Vivid | 1822direkt |
Gebühren | 0,- bis 16,90 € pro Monat | 0,- bis 9,90 € pro Monat | kostenlos |
Bedingungen | keine | keine | 700,- € pro Monat Geldeingang |
Bargeldabhebung | euroweit kostenlos | kostenlos bis 1.000 € / Monat | kostenpflichtig |
Bezahlung im Ausland | kostenlos | kostenlos | kostenlos |
ApplePay / GooglePay | ja | Ja | GooglePay |
Kreditkarte | Mastercard | Visa (Metallkarte) | Visa + Debit |
Travel Pocket für CHF | Nein | Ja | Nein |
Wechselgebühren beim Grenzgänger Konto
Speziell als Grenzgänger ist das Wechselrisiko ein zu beachtender Faktor. Dabei ist es vorteilhaft, dass sowohl der Euro als auch der Schweizer Franken zwei starke und sichere Währungen darstellen. Riesige Kursschwankungen sind hier eher die Ausnahme. Dennoch kann es von Vorteil sein, wenn Sie selbst bestimmen können, wann Sie Ihr Gehalt von Schweizer Franken in Euro wechseln wollen.
Lassen Sie Ihr Grenzgänger Gehalt direkt auf ein deutsches Konto überweisen, wird zum tagesaktuellen Kurs der Wechsel in Euro durchgeführt. Die Banken behalten dabei eine Wechselgebühr von 0,003 bis 0,004 ein.
Kreditkarte, Debitkarte und Co. in der Schweiz
In der Schweiz ist die Debit-Karte bei (fast) allen Kontomodellen ein fester Bestandteil. Bei manchen Geldinstituten bzw. Kontomodellen ist die Debit Karte kostenloser Bestandteil. Gebühren werden erst fällig, wenn die Karte genutzt wird, bspw. zum Geldabheben oder Einkaufen in Deutschland. Bei anderen Banken kostet die Debit Karte bis zu 70 CHF pro Jahr.
In Deutschland ist die EC-Karte bei den Konten der Sparkasse bzw. Volksbank meist obligatorischer Bestandteil. Die Gebühren für die Karte betragen jedoch häufig maximal 10 Euro pro Jahr. Geldabheben und Bezahlen in der Schweiz ist kostenpflichtig.
Kreditkarten sind für Grenzgänger meistens nicht interessant. Viele Banken geben ohnehin nur Kreditkarten an Kunden mit Wohnsitz in der Schweiz. Zusätzlich müssen Sie meisten einen Geldbetrag als Kaution hinterlegen, wenn Sie eine Kreditkarte wollen, bspw. in der Höhe Ihres Monatslimits. Bargeldabhebungen mit der Kreditkarte sind zudem teuer. Die Kreditkarten deutscher Anbieter sind vergleichsweise günstig und beinhalten oft Zusatzleistungen. Mit den Kreditkarten von Online-Banken wie der N26, Barclaycard oder ComDirect können Sie oftmals auch kostenlos im In- und Ausland Geld abheben oder bezahlen.
Banken in Deutschland und der Schweiz
Bei diesen Banken können Sie für Ihr Grenzgänger Konto die Konditionen vergleichen und sich aktuelle Konditionen mitteilen lassen. Alternativ können Sie die Banken in der Schweiz über das Portal www.moneyland.ch hinsichtlich der Gebühren vergleichen.
Eine gute Kombination ist ein Girokonto für Grenzgänger in der Schweiz, das relativ niedrige Gebühren für die Kontoführung hat. Dazu können Sie dann ein deutsches, kostenloses Konto bei einer Onlinebank zusätzlich nehmen, wie bspw. DKB oder ComDirect. Bei diesen Konten haben Sie bei einem bestimmten Geldeingang pro Monat keine Kontoführungsgebühren, eine kostenlose Kreditkarte und Sie können auch im Ausland gebührenfrei Geld abheben. Das Bezahlen mit der Kreditkarte ist ebenfalls kostenfrei mit Ausnahme der üblichen Auslandseinsatzgebühren.
SCHWEIZER GIROKONTEN FÜR GRENZGÄNGER
- PostFinance Privatkonto
- Migros Bank Privatkonto
- Clar Bank Privatkonto
- CreditSuisse Privatkonto
- UBS Privatkonto
DEUTSCHE GIROKONTEN FÜR GRENZGÄNGER
- Sparkasse Lörrach / Markgräflerland
- Volksbank Dreiländereck (VB3)
In Kombination mit Girokonto Schweiz
- DKB
- ComDirect