Krankenversicherung für Grenzgänger
In der Schweiz besteht Krankenversicherungspflicht. Als Grenzgänger haben sie ein Wahlrecht und können zwischen 3 Arten der  Krankenversicherung.
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In der Schweiz gibt es neben der Krankenversicherung noch weitere Pflichtabsicherungen. Für Grenzgänger gibt es einiges zu beachten.
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Barmer Krankenkasse für Grenzgänger in der Schweiz

Barmer Krankenkasse für Grenzgänger

Daniel Seeger | Grenzgänger Spezialisten
Experte für Kranken- und Krankenzusatzversicherung | 03.10.23 |

Die Barmer zählt zu den größten Krankenkassen Deutschlands. Auch viele Grenzgänger entscheiden sich für den Krankenversicherer, der mit attraktiven Zusatzleistungen lockt. So werden neben Reiseschutzimpfungen auch Homöopathie und Akupunktur unter bestimmten Voraussetzungen übernommen; Maßnahmen, die von einer GKV nicht grundsätzlich abgedeckt sind. Grenzgänger können die Barmer im Rahmen einer freiwilligen Mitgliedschaft oder als deutsche Aushilfskasse wählen.

Die Grenzgänger-Krankenversicherung der Barmer

Grenzgänger in der Schweiz unterliegen der Versicherungspflicht. Sie können allerdings unabhängig von der Höhe ihres Einkommens zwischen drei Varianten der Krankenabsicherung wählen. Sie können entweder in Deutschland eine private Krankenversicherung abschließen, sich nach KVG in der schweizerischen Krankenversicherung absichern oder in einer deutschen Krankenkasse freiwilliges Mitglied werden.

Die Barmer kann von Grenzgängern im Rahmen der freiwilligen Mitgliedschaft in der GKV oder auch als Aushilfskasse bei einer Krankenabsicherung nach KVG gewählt werden. Interessant ist die Krankenkasse vor allem für Personen, die von den Zusatzleistungen profitieren möchten. Denn im Hinblick auf die Kosten entspricht die Barmer etwa dem Durchschnitt; der kassenindividuelle Zusatzbeitrag liegt mit 1,5 Prozent nur knapp unter dem Durchschnittsbeitrag (1,6 Prozent).

Gibt es eine Grenzgänger Krankenversicherung der Barmer?

Eine spezielle Krankenversicherung für Grenzgänger wird weder bei der Barmer noch bei einer anderen Krankenkasse angeboten. Denn die Tarife der Kassen sind einheitlich für alle Mitglieder ausgestaltet. Allerdings können sich Grenzgänger im Rahmen einer freiwilligen Mitgliedschaft bei der Barmer versichern. Dabei erhalten sie dieselben Leistungen wie alle anderen Versicherten. Zusätzlich können sie die Zusatzangebote wählen, die der Versicherer über die gesetzlichen Bestimmungen hinausgehend anbietet.

Leistungen der Barmer 

  • Ärztliche und zahnärztliche Behandlung
  • Stationäre Behandlung und Unterbringung
  • Psychotherapeutische Leistungen
  • Versorgung mit Medikamente, Verbands-, Heil- und Hilfsmitteln
  • Häusliche Krankenpflege
  • Leistungen zur medizinischen Rehabilitation
  • Vorsorge und Prophylaxe

Diese Leistungen sind im Fünften Sozialgesetzbuch (SGB V) festgeschrieben und müssen von allen deutschen Krankenkassen gleichermaßen erbracht werden. Die Basis dafür bildet der Grundsatz einer ausreichenden, bedarfsgerechten und wirtschaftlichen medizinischen Versorgung.

Hinweis: Anders als in der PKV sind die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung nicht garantiert. Sie können durch den Gesetzgeber gekürzt oder gestrichen werden. Änderungen gelten dann für alle Versicherten gleichermaßen.

Bonus- und Zusatzprogramme

Neben den Grundleistungen bietet die Barmer ihren Versicherten einige Zusatzleistungen an:

  • Barmer-Bonusprogramm: Mit dem Bonusprogramm der Barmer können Versicherte mindestens zehn und maximal 150 Euro im Jahr erstattet bekommen. Denn sie sammeln Prämien, wenn sie an bestimmten Aktivitäten teilnehmen. Das sind Online-Kurse wie Entspannungs- und Ernährungskurs, die Aktivität in einem Sportverein oder auch bestimmte Vorsorgeuntersuchungen.

Ergänzend zum Bonusprogramm bietet die Krankenkasse für alle Mitglieder zusätzliche Leistungen, die über den gesetzlichen Mindestschutz hinausgehen. So werden Homöopathie, Akupunktur, TCM und Osteopathie unter bestimmten Bedingungen bezuschusst. Versicherte erhalten außerdem 100 Prozent der Kosten für Reiseschutzimpfungen erstattet.

Zusatzversicherung in Kooperation mit der HUK-Coburg

Mit ihrem Kooperationspartner der HUK-Coburg bietet die Krankenkasse Zusatztarife an, um den gesetzlichen Versicherungsschutz zu ergänzen und zu erweitern. Versicherte bei der Barmer können diese Zusatzversicherung mit vergünstigten Konditionen abschließen. Dabei lassen sich die folgenden Bereiche erweitern:

  • Zahnersatz, Zahnbehandlung und Zahnprophylaxe
  • Auslandsreisen
  • Ambulante Versorgung (Brillen, Kontaktlinsen, Naturheilverfahren, Vorsorge etc.)
  • Stationäre Versorgung
  • Verdienstausfall
  • Pflegebedürftigkeit
  • Absicherung von Kindern

Zwar erhalten die Versicherten Angebote mit besseren Konditionen, allerdings empfehlen wir diese Tarife nicht pauschal. Möglicherweise deckt ein anderer Anbieter den persönlichen Bedarf umfangreicher und/oder preiswerter ab. Daher raten wir Ihnen, die Tarife der HUK-Coburg mit anderen Angeboten auf dem Markt zu vergleichen, um die Absicherung zu finden, die Ihre individuellen Wünsche mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis abdeckt.

Das kostet die Barmer Krankenkasse für Grenzgänger

Grenzgänger müssen bei einer Mitgliedschaft bei der Barmer oder auch einer anderen Krankenkasse die Beiträge für ihre Absicherung vollständig selbst bezahlen. Denn anders als bei Arbeitnehmern in Deutschland zahlen schweizerische Arbeitgeber keinen Zuschuss zur Krankenabsicherung. Allerdings ist der Beitrag auf einen Höchstbeitrag begrenzt. Da die meisten Grenzpendler aber ein sehr hohes Einkommen haben, müssen sie häufig auch den Höchstbeitrag bezahlen.

Der Beitrag für die gesetzliche Krankenversicherung berechnet sich wie folgt:

+ 14 Prozent Allgemeiner Beitragssatz zur gesetzlichen Krankenversicherung
+ Kassenindividueller Zusatzbeitrag
+ 3,4 / 4 Prozent Pflichtbeitrag zur Pflegeversicherung*

*Allgemeiner Beitragssatz 3,4 Prozent, Zuschlag für Kinderlose ab 23 Jahren: 0,6 Prozent

In der gesetzlichen Krankenversicherung ist anders als in der PKV oder der Absicherung nach KVG der Beitrag einkommensabhängig. Dabei wird der allgemeine Kassenbeitrag vom Gesetzgeber festgelegt. Hinzu kommt der individuelle Zusatzbeitrag, den die Krankenkassen selbst bestimmen. Dieser beträgt durchschnittlich 1,7 Prozent. Mit 1,7 Prozent liegt die Barmer genau im Durchschnitt (Stand 2024).

  • Für 2024 wurde eine Beitragsbemessungsgrenze von 5.175 Euro im Monat definiert. Dabei handelt es sich um die maximale Summe, die als Einkommen für die Ermittlung der Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge herangezogen wird.

Kostenbeispiel

Beispiel für eine Krankenversicherung für Grenzgänger bei der Barmer mit einem Einkommen von umgerechnet 5.000 Euro im Monat. 30-jähriger Versicherungsnehmer ohne Kinder.

Krankenversicherung (14,0 Prozent): 698,25 Euro
Zusatzbeitrag (1,5 Prozent): 74,81 Euro
Pflegeversicherung (4 Prozent):  199,50 Euro
Summe: 972,56 Euro

Da das Einkommen des Versicherten über der Beitragsbemessungsgrenze liegt, wird der Betrag bis maximal 4.987,50 Euro berücksichtigt. Damit zahlt er den Höchstbeitrag.

Grenzgänger-Krankenversicherung nach KVG: Die Barmer als Aushilfskasse

Möchten sich Grenzgänger in der Schweiz krankenversichern, können sie die Barmer als Aushilfskasse wählen. Bei einer Krankenversicherung nach KVG können sie medizinische Leistungen sowohl in Deutschland wie auch in der Schweiz beanspruchen. Die Barmer ist für alle Leistungen zuständig, die im Heimatland genutzt werden. Diese Maßnahmen werden dann mit dem Versicherungsträger in der Schweiz abgerechnet.

Wichtig: Die Versicherung nach KVG bietet viele Vorteile, weist aber auch deutliche Lücken auf. Deshalb raten wir Ihnen, sich beraten zu lassen und bei Bedarf die Leistungslücken durch Zusatzversicherungen zu schließen.

Das kostet die Absicherung nach KVG

Grundsätzlich ist die Absicherung nach KVG für die meisten Grenzgänger die günstigste Möglichkeit zur Krankenversicherung. Sie zahlen bspw. im Euroline-Tarif der Sympany 194,10 Franken im Monat. Dabei ist aber zu berücksichtigen, dass die schweizerische Krankenabsicherung immer einen Selbstbehalt beinhaltet. Die Franchise beläuft sich auf mindestens 300 Franken im Jahr. Sobald dieser Betrag ausgeschöpft ist, reduziert sich der Eigenanteil auf zehn Prozent jeder Arztrechnung. Und zwar so lange, bis der maximale Selbstbehalt von 700 Franken im Jahr erreicht ist.

Außerdem gibt es in der Krankenversicherung nach KVG keine beitragsfreie Familienversicherung. Grenzgänger mit mehreren Kindern und/oder einem erwerbslosen Partner können von der freiwilligen Mitgliedschaft in einer deutschen Krankenkasse wie der Barmer profitieren, da sie Kinder und erwerbslose Ehe- und Lebenspartner beitragsfrei mitversichern können.

Jetzt kostenlos und unverbindlich beraten lassen

Die Barmer ist eine der größten Krankenkassen in Deutschland und ist auch bei Grenzgängern hoch im Kurs. Jedoch müssen Arbeitnehmer in der Schweiz einiges beachten, da sie mitunter den Beitrag für ihre Krankenabsicherung vollständig selbst bezahlen. Außerdem ist zu prüfen, ob eine der anderen Optionen wie die private Krankenversicherung oder die Absicherung nach KVG besser geeignet ist.

Unsere Grenzgänger-Spezialisten stehen Ihnen gerne zur Seite. Wir beantworten alle Ihre Fragen und helfen Ihnen dabei, die für Sie passende Krankenversicherung zu finden. Vereinbaren Sie jetzt einen Termin zur unverbindlichen Erstberatung.

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